Wissenswertes und Interessantes...
...vom #Wolfgangsee

suche
suchen
schließen

Moorlandschaft „Blinklingmoos“ & Naturschutz

Auf der Suche nach einem besonderen Naturerlebnis am Wolfgangsee? Besuche das Naturschutzgebiet Blinklingmoos am Südufer des Wolfgangsees, das mit seiner Größe von 100 Hektar ein Mosaik aus Hoch-, Nieder- und Übergangsmooren, Streu- und Feuchtwiesen, Moor- und Auwäldern, Bachläufen sowie der flachen Uferzone des Wolfgangsees mit Schilf- und Teichrosenbeständen ein wahres Wunderwerk der Natur darstellt!

© (c) Christian Rader
© Blinklingmoos im Winter

Dieses Naturschutzgebiet prägen zwei Moore. Das Hochmoor Blinklingmoos zum einen und das Niedermoor Gschwendter Moos.

Moore als besondere Lebensräume

Interessant zu wissen: Während Niedermoore einen hohen Grundwasserspiegel benötigen, werden Hochmoore ausschließlich von Regenwasser gespeist und sind nährstoffarm. Wenn ein Hochmoor intakt ist, besteht er zu 90 Prozent aus Wasser. Aufgrund dieser extremen Verhältnisse haben sich nur weniger Tier- und Pflanzenarten dem Moorgebiet angepasst. Da diese Moore intakt sind, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz als Kohlendioxid-Speicher.

Das Moor Blinklingmoos als uraltes Naturdenkmal 

Vor rund 9000 Jahren begann im heutigen Blinklingmoos am Wolfgangsee ein langsamer Wandel: Aus einer flachen Bucht wuchs über Jahrtausende ein lebendiges Hochmoor, geformt von Wasser, Moosen und Zeit. Torfmoose sorgten für saures, nährstoffarmes Milieu, das den Aufbau eines bis zu 8,6 Meter dicken Torfkörpers ermöglichte, Millimeter für Millimeter.

Doch um 1900 wurde das Moor entwässert. Seitdem schrumpft es: Spezialisten verschwinden, Büsche und Bäume breiten sich aus. 
Good to know: Im botanischen Kontext bezeichnet „Spezialisten“ Pflanzenarten, die an sehr spezifische, oft extreme Lebensräume angepasst sind.

Seit der Gründung 2003 setzen sich die Mitglieder des Moorvereins für den Erhalt des einzigartigen Lebensraumes ein. Die Maßnahmen waren Renaturierung, Entbuschung und Hebung des Wasserspiegels. 

© (c) SalzburgerLand Tourismus

Bewundere die Pflanzenwelt im Blinklingmoos

Interessierst du dich für eine Vielfalt an spezialisierten Pflanzenarten? Dann bist du im Blinklingmoos Moor genau richtig. Die feuchten, nährstoffarmen und sauren Lebensbedingungen des Hochmoores führten neben Etablierung der bunten Torfmoosgesellschaft zum Einwandern weiterer Spezialisten wie Rundblättriger Sonnentau, Seidiges Wollgras, Rosmarinheide und Moosbeere. In trockeneren Teil- und Randgebieten des Hochmoores existieren daneben Besenheide, Latschen, Birke und Waldkiefer. Die verschiedenen Feuchtgebiete des Naturschutzgebietes beherbergen heute 51 gefährdete Pflanzenarten, darunter mehrere Enzianarten, Sumpf-Läusekraut, Sibirische Schwertlilie und seidiges Wollgras. 

Oder vielleicht doch lieber die Tierwelt?

Zahlreich gefährdete Vogelarten, wie der Karmingimpel, der Wiesenpieper, das Braun- und Schwarzkehlchen und der Baumfalke, sind hier beheimatet. 

Viele seltene und gefährdete Lebewesen wie Amphibien, so der Grasfrosch oder die Erdkröte, und Reptilien sowie Insekten, beispielsweise Libellen oder Schmetterlinge wie der seltene Hochmoorgelbling, haben in diesem einzigartigen Ökosystem am Wolfgangsee einen Lebensraum gefunden. 

Sofern du dich auf einen Spaziergang ins Blinklingmoos begibst, kannst du einige dieser Tiere entdecken!

Mit etwas Glück begegnet man hier auch faszinierenden Bewohnern: Die winzige Zwergfledermaus, kaum 5 cm groß, jagt in der Dämmerung lautlos Insekten entlang der Hecken. Tagsüber ruht sie, oft in schmalen Spalten an Gebäuden oder in speziellen Fledermauskästen, wie sie an den Heustadeln im Moor montiert sind.

Und wer genauer hinsieht, kann mit dem Hochmoorgelbling einen echten Schmetterlings-Schatz entdecken: ein seltener Falter mit feinem gelbem Flügelsaum, der nur dort flattert, wo Moore noch intakt sind.

Bitte bleiben Sie auf den Wegen, nehmen Sie Rücksicht auf Tiere und Pflanzen – und genießen Sie die stille Schönheit dieses besonderen Lebensraums.