Der Jäger Johann Fürst und sein Sohn Wolfgang als Besitzer und Leiter des Hotels und Restaurants Kleefeld verbringen ihre Zeit gerne hoch über Strobl am Wolfgangsee, der eine in den Wäldern, der andere in der Küche.
Für den Jäger Johann geht es beim Aufenthalt im Wald vor allem um Liebe und Respekt. Liebe zur Natur und ihren Erfahrungsschätzen, die sie für jene bereithält, die ihr mit offenen Augen und wachen Sinnen begegnen. Der Respekt gilt den Tieren, die in den Wäldern und Felsen rund um den Wolfgangsee ihr Zuhause haben – Hirsch, Reh und Gams. Für den 73-jährigen Johann besteht das Jagen nicht im Erschießen von Tieren, sondern im Studieren und Betrachten der Waldtiere. Er sagt: „Ich war im Vorjahr sicher hundertmal jagen. Geschossen habe ich aber nur selten. Je älter man wird, desto mehr schaut man.“ Er liebt es besonders, die Gewohnheiten der Tiere zu beobachten und ihre Instinkte zu bestaunen. Manche der Tiere werden sogar in dem hauseigenen Wildgehege aufgezogen, inklusive Fläschchen alle paar Stunden, auch mitten in der Nacht. Johann Fürst kümmert sich somit liebevoll um die Tiere und geht seiner Leidenschaft als Jäger in umsichtiger Weise nach.
Auch wenn so manche Tiere letzten Endes auf der Speisekarte angeboten werden, geht es doch um die Art der Haltung selbst. Der Jäger Johann Fürst sieht seine Tätigkeit nicht einfach als eine Tätigkeit, sondern als weitaus mehr. Das Besondere und Wichtigste besteht für ihn in einer engen und respektvollen Beziehung zu den Tieren.
Sein Sohn Wolfgang, der das Hotel und Restaurant Kleefeld seit dem Jahr 2000 führt und sich auch gerne in der Küche austobt, hat mit der Jägerei gar nichts am Hut, was aber an einer bitteren Ironie des Schicksals liegt. Denn ausgerechnet der Mann, der sich auf die Zubereitung von Wildspezialitäten so hervorragend versteht, leidet an einer Wildhaarallergie. Für ihn funktioniere der Kontakt mit dem Wild erst ab dem Kühlraum. Aufgrund seiner hervorragenden Kochkünste hat sich das Restaurant Kleefeld als Spezialitätenrestaurant in puncto Wild und Co herumgesprochen.
Wolfgang Fürst hat seine Kochkünste von seiner Mutter sowie Großmutter geerbt. Vor allem, wenn es um die Zubereitung von Wild geht, kann er diesen vieles verdanken. Das Geheimnis eines guten Wildgerichts bestehe laut seiner Großmutter stets in der Herstellung eines guten Bratensaftes, wofür alles vom Wild, bis zu den Knochen, verwertet werden soll, womit Wolfgang den Tieren ebenso Respekt erweisen möchte. Manche Geheimtipps aus dem Erfahrungsschatz der Oma werden aber streng gehütet, wie beispielsweise das Geheimnis über die Beize für den hausgemachten Hirschschinken.
Der Jägervater und der Kochsohn vom Kleefeld sind jedenfalls ein gutes Team, auch wenn ihre Zeitpläne nicht immer harmonieren. Hin und wieder würde der Vater gerne jagen gehen, während der Sohn nichts braucht und umgekehrt. Den Hirschen und Gämsen ist zweiterer Fall zweifellos lieber.
Die Plätze an Bord des Schiffes waren damals natürlich heiß begehrt. Während zu jener Zeit ca. 225 Menschen zugelassen waren, dürfen heute nur noch maximal 100 Personen mitfahren. Auch an den Landestegen ging es nach dem Motto „Sehen und gesehen werden“ gesellschaftlich hoch her. Gerne taumelten sich dort viele Zuseher: innen, um die Ein- und Aussteigenden betrachten zu können. Es war wohl eine Art „Seitenblicke“ in freier Natur. Zwar ohne Kamera, dafür aber mit umso mehr Getuschel. Denn ein nicht unwesentlicher Teil des Gesellschaftslebens der „besseren Leut“ spielte sich damals im Sog des Kaisers und seines Gefolges im Salzkammergut und damit auch rund um den Wolfgangsee ab.
Der Kaiser Franz-Joseph Raddampfer war bei all diesem Treiben über eineinhalb Jahrhunderte stets mittendrin statt nur dabei. Und auch wenn sein Namensgeber mit 68 Jahren eine Rekord-Amtszeit hingelegt hatte, regiert das nach ihm benannte Schiff mit Bug und Heck den Wolfgangsee mittlerweile schon mehr als doppelt so lang. Bis zum Sommer 1953 wurde er noch mit einer kleinen Dampfmaschine betrieben, die erst im Jahr danach von einem 120 PS starken Dieselmotor abgelöst wurde. Das war zwar betrüblich für die Freunde von Dampfmaschinen, erleichterte den Betrieb aber immens. Denn der Heizer musste vor der Abfahrt bis dahin jedes Mal mit Kohle fünfeinhalb Stunden „vorglühen“, ehe die Dampfmaschine auf Betriebstemperatur war.
Hier finden Sie ein zum Thema passendes Rezept direkt aus der Geheimkiste von der Familie Fürst höchstpersönlich:
HIRSCHKNÖDEL MIT SALATGARNITUR
Zutaten für 4 Personen
Zeitaufwand: 2 Stunden inklusive Vorbereitungszeit
Für den Teig
Für die Fülle
Zubereitung
1. Alle Zutaten für den Teig verkneten, eine halbe Stunde kühl rasten lassen.
2. Zwiebel, Knoblauch und Speck fein hacken und mit dem Wildfaschierten gut anrösten. Würzen und aus der Masse kleine Knödel formen.
Tipp: Friert man die Knödelfülle vor der Weiterverarbeitung ein, lässt sie sich später leichter mit Teig umwickeln.
3. Teig zu einer Rolle formen. Von der Teigrolle Scheiben abschneiden, mit dem gerösteten Faschierten befüllen, die Ränder gut verschließen und zu Knödeln drehen.
4. Die Knödel in kochendem Salzwasser 10 Minuten ziehen lassen.
5. Mit zerlassener Butter und, so wie auf unserem Bild, mit einer knackigen Salatgarnitur servieren.
Tipp: Die Hirschknödel können auch anders kredenzt werden. Wenn man es etwas deftiger liebt, passen auch Sauerkraut oder eine kräftige Steinpilzsauce gut dazu.
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