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Wally's Welt - das etwas andere Tagebuch zum Wolfgangseer Advent

Für Wally ist der Advent die schönste Zeit im Jahr. Für Papa Wolfgang bedeutet Advent: Zeit für die Familie einplanen und nicht zu viele Lebkuchen naschen. Wie kreativ sich die beiden ihre Wartezeit aufs Christkind verkürzen und ob Wolfgang den Verlockungen tatsächlich widerstehen kann, das erfährst du gleich hier.

Wally's Welt ist bunt und fröhlich

Wally's Welt ist ganz schön verrückt

Und In Wally's Welt erlebt man viel

Liebes Tagebuch,

Samstag, der 24. Dezember

Liebes Tagebuch,

ich schreibe dir jetzt ein letztes Mal, weil ja heute Weihnachten ist und eigentlich bin ich schon so aufgeregt, ob mir das Christkind den Barbie-Schlitten bringt, dass ich gar nicht mehr richtig schreiben kann. Wo soll ich denn überhaupt anfangen?? Ach ja, ich wollte dir vom Schlitten erzählen. Nicht dem von der Barbie, einem mit echten Pferden vorne dran.

Manchmal glaub ich ja, der Papa liest heimlich unsere Briefe ans Christkind. Stell dir vor, heute früh war er voll gut gelaunt beim Frühstück. Er hat nämlich eine Uberraschung für uns, sagt er, damit das Warten aufs Christkind nicht ganz so arg ist. Kannst dir denken, wie der Leo ausm Häusl war, wie der Papa dann ein Bild aus unserem Märchenbuch auf den Tisch gelegt hat. Der Schlitten der Schneekönigin war drauf. Und „Einladung zur Pferdekutschenfahrt" hab' ich dem Leo vorgelesen. Halloooool Eine Fahrt mit der Pferdekutschel (Jetzt bin ich schon acht Jahre alt, aber dass wir bei uns in Strobl so schöne Pferdekutschen haben, hab ich nicht gewusst. Mit so einer ähnlichen sind die Gäste aus der Großstadt früher schon gefahren. Wie der Kaiser noch gelebt hat, hat der Papa erklärt,

Ja auf alle Fälle sind wir nach dem Frühstück gleich zum Adventmarkt, Weil von dort sind wir los. Fast eine ganze Stunde waren wir unterwegs. Mit dem Georg, so heißt der Kutschenfahrer. Der war vielleicht lustig. Ein paar Geschichten hat er uns auch erzählt. Und Ich hab' meiner Schulfreundin, der Marianne, aus der Kutsche gewunken (ich glaub, die war mit ihrem Papa spazieren, damit ihre Mama in Ruhe den Christbaum schmücken kann, hihihi). Meine Güte hat die dann gezickt, weil ihr Papa sich nicht so was Cooles einfallen hat lassen.

So und jetzt ist es genug, weil Hunger hab ich auch und es riecht schon so gut aus der Küche. Und die Tür zum Wohnzimmer ist zugesperrt! Drück mir bitte die Daumen, dass der Barbie-Schlitten unterm Christbaum liegtil!

© © Katharina Eisl

Liebes Tagebuch,

Samstag, 17. Dezember

Liebes Tagebuch,

ich hab' nachgezählt: der Leo und ich brauchen nur noch 7 Mal schalfen, bis das Christkind kommt! Weißt du, für uns ist das doppelt wichtig. Weil am 24. Dezember kommt das echte Christkind. Bevor das eine die Geschenke bringt, legen wir das andere, also das Jesukind - das aus Holz - gemeinsam in die mit Stroh geschmückte Futterkrippe in unserer Weihnachtskrippe. Die hat der Opa geschnitzt, wie der selbst noch ein Bub war. Er sagt immer: "Kinder, wehe ihr bringt's ma de Figurn durchanaunda. De brauchan an fixen Plotz! Des is Brauch!" (ob ich das jetzt richtig geschrieben habe, weiß ich nicht, aber der Opa redet ja nur im Dialekt)

Also nochmal zu Weihnachtskrippe: hast du gewusst, dass die Erwachsenen den heiligen Franz von Assisi oft als Erfinder derKrippen bezeichnen? Weil der Franz von Assis hat nämlich Weihnachten mit Menschen und Tieren nachgespielt. Jetzt stell dir vor: Bei uns am Adventmarkt in Strobl haben wir auch so eine lebendige Krippe. Echt! Okay... Maria und Josef und das Jesukind sind nicht echt. Aber die Tiere in der Krippe sind echt! Und streicheln darf man sie auch! Also ein Streichelzoo direkt am Wolfgangsee! Cool, gel? Die haben so ein weiches Fell ....

© KatharinaEislPhotography
© KatharinaEislPhotography

Und besonders freue ich mich schon auf die Weihnachtsferien, das kannst du dir ja denken. Da geht es auf Kripperlroas. Meine Tante Maria aus Ebensee hat eine neue Figur gebastelt. Einen ganz besonderen Hirten. Leider hab' ich den Namen vergesssen. Der Onkel Sepp wird wieder mit der Steirischen spielen und uns dann alles genau erklären. Wieso ist der eigentlich nicht Lehrer geworden?? Hmm... Bis nächste Woche!

Liebes Tagebuch,

Samstag, der 10. Dezember

Liebes Tagebuch,

was ist braun, duftet herrlich nach Zimt und lässt Papa den Gürtel ein Loch weiter machen? Genau, der Lebkuchen! Dass Erwachsene im Advent auch immer so viel naschen müssen! Hahaha!

Heute haben wir unsere Küche in eine Weihnachtsbäckerei verwandelt. Das Lebkuchenrezept kommt von der Oma. Die hat es mit aufgeschrieben, weil ich die Schift in dem Kochbuch von ihrer eigenen Oma nicht lesen hab' können. Eigentlich voll alt das Rezept, aber der Lebkuchen ist selbst soooo gut... mhmmmm!!

Der Papa war ein bisserl überfordert. Zuerst ist der Teig auf der Arbeitsplatte klebengeblieben, dann in Leos Haaren und zum Schluss waren alle weiß wie die Schneemänner. Aber lustig war's und das ist doch die Hauptsache, oder? 

Hast du eigentlich gewusst, dass schon die Ägypter und Römer so was wie Lebkuchen kannten? Unser Bäcker in St. Wolfgang sagt nämlich, dass sie früher den Toten gewürzte Honigkuchen ins Grab gelegt haben. Echt! Der Lebkuchen, den wir heute kennen, der wurde viel später im Kloster erfunden. In Belgien.

In St. Wolfgang hat das Lebkuchenbacken eine lange Tradition, sagt der Papa. Und der muss es wissen. Der ist da geboren. Und deshalb werde ich mir morgen auf dem Adventmarkt geich zwei Lebkuchen vom Taschengeld kaufen. Einen für mich und einen für die Oma, damit sie kosten kann, ob ihr Oma-Lebkuchen genauso gut schmeckt.

Hier kann man Lebkuchen in St. Wolfgang verkosten, mhmmmm!

Liebes Tagebuch,

Samstag, der 3. Dezember

Liebes Tagebuch, 
hast du gewusst, dass bei uns ein Mensch mehr als zwei Kilo Kerzen in einem Jahr niederbrennt? Kein Scherz! Papa hat mir erzählt, dass die Geschäfte zu Weihnachten sogar mehr als 35 Prozent des ganzen Jahresbedarfs verkaufen. Ich kann ja noch nicht Prozentrechnen, aber das klingt voll viel. Gleich danach kommen bestimmt die Millionen Kerzen für die Geburtstagstorten... Warum mich das interessiert? Weil sich heute alles ums Licht dreht. Nicht das mit Strom. Das Kerzenlicht! Der Papa will mit dem Leo und mir nämlich am 10. Dezember bei der Laternenwanderung auf den Falkenstein mitmachen. Das ist der gleiche Weg, wie ihn früher die Wallfahrer gegangen sind. Natürlich besuchen wir da eine ganz alte Kapelle auf dem Berg. Und stell dir vor, zurück geht‘s mit dem Schiff nach St. Gilgen. Hoffentlich seh‘ ich dann auch die riesige, schwimmende Friedenslichtlaterne von St. Wolfgang. Boah, das ist so was von aufregend… 

Und eben wegen dieser besonderen Adventwanderung haben wir heute extra unsere eigenen Laternen gebastelt. Der Papa hat mich mit großen Nägeln Löcher in alte Blechdosen hämmern lassen. Das war eine Gaudi! Oben kommt ein Draht drüber, damit die Laterne am Haselnussstecken hängen kann. Teelicht rein. Fertig. Und noch dazu gut für die Umwelt. Upcycling nennt das der Papa. Drück mir die Daumen, dass es nächste Woche schneit!!! Laternenwandern im Schnee, das wäre ja noch cooler… 

Willt du den Laternenweg auch gehen? Hier findest du die Wegbeschreibung, da verläuft sich keiner!

Zur Wanderung

Liebes Tagebuch,

Hier kann man ein großartiges Mobile mit den drei Königen basteln. Einfach ausmalen und mit einen Faden verbinden. Toll, finde ich!

Zum Bastelbild

Schafbergbahn © Salzburg AG Tourismus GmbH

Samstag, der 26. November

Liebes Tagebuch, 
kennst du die Geschichte von den Heiligen Drei Königen? Sie entdeckten einen Stern am Himmel. Einen Kometen. Der leuchtete so hell, dass sie ihm hinterhergegangen sind. Bis in einen Stall in Bethlehem. Wer dort am 24. Dezember in der Krippe liegt, weißt du bestimmt. 
Soll ich dir verraten, wieso mir das genau heute einfällt? Der Papa und ich, wir haben uns den neuen Drei König Erlebnisweg in St. Wolfgang angeschaut. Mit Holzfiguren, die sind fast so groß wie ich. Puh, der Schnitzer muss echt lang dran geschnitzt haben. Wir sind mit einer Dampflok auf den Schafberg gefahren. Und stell dir vor, in dem Waggon drinnen gibt es einen Lautsprecher. (Okay, der Lautsprecher selbst ist nicht neu. Aber was du da hören kannst ist super neu und super gut!) Eben genau die Geschichte der Heiligen Drei Könige… Und jetzt kommts: die haben meine Freunde der Kindertrachtengruppe d’Wolfganger in einem Tonstudio aufgenommen. Ist das cool? Ein Tontechniker hat das Ganze auf seinem Computer zusammengeschnitten und mit richtig guter Musik vermischt.  Vielleicht sollte ich mal Radiomoderatorin bei uns im Salzkammergut werden? Also wenn ich groß bin. Dann könnt‘ sich der Papa jeden Tag eine Geschichte von mir anhören, hihi…

 

Willst du den Drei-König-Erlebnisweg selber mal fahren? Schaue hier nach.

Liebes Tagebuch,

Samstag, der 19. November

Heute hat mich ein echt schräges Wesen aufgeweckt. Es hat gesäuselt und ist mit einem Leintuch um die Schultern durch mein Zimmer gehopst. Zuerst dachte ich: „Hilfe, ein Geist!“ Nein, aber manchmal genauso nervig: mein kleiner Bruder Leo. „Siehst du das denn nicht? Ich bin ein Engel und schwebe vom Himmel runter.“ Bevor ich noch was zu seinen Verkleidungskünsten sagen konnte, legte mir Papa eine Einladung auf den Kopfpolster und sagte: „Da gehen wir heute hin und danach gibt’s noch eine Überraschung.“ Jetzt bist du bestimmt neugierig, wohin uns Papa begleitet hat? Genau, wir sind zur Schutzengel-Ausstellung im Arkadenhof in St. Gilgen gefahren.  
Das war soooo schön! So bunt! Und herrlich geduftet hat es! Ich bin mit dem Schauen gar nicht mehr nachgekommen. Da waren hunderte süßer, kleiner Engel. 
 

Für Papa wär‘ das ja nix. Weil er nicht so geduldig ist, meint er, und mal ehrlich… Papa und Nähen... da hat er zwei linke Hände. Aber mit der Heißklebepistole kann Papa richtig gut umgehen. Und mit Holz. Und deshalb hat er sich eine Überraschung einfallen lassen: als wir wieder daheim waren, haben wir unsere eigenen Schutzengel gebastelt! Ganz einfach mit dem Eisteckerl. Das Eis habe ich gemeinsam mit Leo gegessen. Das war super. Ist das nicht eine coole Idee? Weil nämlich aus Eisstielen kannst du super Figuren basteln. Sogar der Leo, hihihi. Okay, mit ein bisschen Hilfe vom Papa. 

Sind die nicht spitze? (Papa hat mir erlaubt, mit seinem Handy ein Foto zu knipsen und er hat es mir gleich ausgedruckt).
Das muss ich am Montag in der Schule gleich der Lena erzählen. Vielleicht mag sie mit ihrer Mama nächsten Samstag auch die Schutzengel-AUSSTELLUNG anschauen.  

Du möchtest auch so tolle Figuren aus Eissteckerl machen? Finde die Anleitung in unserer DIY Adventruhe. 

Anleitung

Gefilzte Schutzengel in der Engelswerkstatt in St. Gilgen